Foto von Oskar Kokoschka

Oskar Kokoschka, Maler, Graphiker und Schriftsteller, geb. am 1. 3. 1886 in Pöchlarn (Niederösterreich), gest. am 22. 2. 1980 in Montreux (Schweiz). Kokoschka war Schüler von Gustav Klimt an der Wiener Kunstgewerbeschule, arbeitete zunächst an der Wiener Werkstätte und ging 1910 nach Berlin, wo er sich dem expressionistischen Kreis um die Zeitschrift "Der Sturm" anschloss. In dieser Zeitschrift veröffentlichte er nicht nur Zeichnungen, sondern auch das Drama Mörder, Hoffnung der Frauen (1910) veröffentlichte. 1911 stellte er auf der Ausstellung der Künstlervereinigung "Hagenbund" in Wien aus, wurde 1914 Mitglied der "Freien Secession" und nahm als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. Ab 1917 lebte er in Dresden, wo er von 1919 bis 1926 als Professor an der dortigen Akademie unterrichtete und anschließend Reisen durch Europa, Nordafrika sowie das östliche Mittelmeer unternahm. 1931 übersiedelte er nach Wien, emigrierte 1934 nach Prag, wo er an der Kunstakademie unterrichtete und gründete 1937 den "Oskar Kokoschka Bund", der sich gegen Faschismus und Krieg wandte. 1938 flüchtete er nach England, da seine Werke von den Nationalsozialisten als "entartete Kunst" verboten worden waren. In London war er Mitglied der österreichischen Exilorganisation Young Austria und fungierte als Vorsitzender des "Freien Deutschen Kulturbundes". 1946 erhielt Kokoschka die britische Staatsbürgerschaft, gründete 1953 gemeinsam mit dem Kunsthändler und Verleger Friedrich Welz die Internationale Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg und zog im selben Jahr nach Villeneuve am Genfer See (Schweiz). Kokoschkas künstlerisches Werk umfasst u. a. die Gemälde Die Windsbraut (1913), Selbstbildnis (1918), Pan: Trudl mit Ziege (1931), Prag: Karlsbrücke (1934), Selbstbildnis eines 'entarteten Künstlers' (1937), Prometheus- Triptychon (1950), Thermopylae-Triptychon (1954), Ansicht der Stadt Köln vom Messeturm aus (1956) sowie ein Porträt Konrad Adenauers (1966). Zu seinem schriftstellerischen Werk zählen die Dramen Sphinx und Strohmann (1909), Der brennende Dornbusch (1913), Orpheus und Eurydike (1915) sowie die Autobiographie Mein Leben (1971).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juni 2010)     Text drucken
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

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