Fritz Knoll (eigentlich Friedrich Joseph K.), Botaniker, geb. am 21. 10. 1883 in Gleisdorf (Steiermark), gest. am 24. 2. 1981 in Wien. Knoll absolvierte das humanistische Staatsgymnasium in Graz und studierte ab 1902 Botanik und Zoologie an der Universität Graz. Er promovierte 1906 mit einer vergleichend-anatomischen Studie über die Brennhaare von Wolfsmilchgewächsen, war als Assistent am Botanischen Institut der Universität Wien tätig und arbeitete an der Landwirtschaftlichen Landes-Lehr- und Versuchsanstalt in St. Michael an der Etsch (Südtirol) und an der Staatlichen Untersuchungsanstalt für Lebensmittel in Graz. 1912 habilitierte er sich für Anatomie und Physiologie der Pflanzen an der Universität Graz und wurde 1913 Assistent von Richard von Wettstein am Botanischen Institut der Universität Wien. 1914 erfolgte seine Habilitation für Systematik und Ökologie der Pflanzen, dann leistete er bis 1918 Kriegsdienst und wurde 1922 zum außerordentlichen Professor an der Universität Wien und 1926 zum ordentlichen Professor an der Deutschen Universität Prag ernannt. 1930 wurde Knoll zum Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät bestellt. Von 1933 bis 1945 fungierte er als Direktor des Botanischen Instituts sowie des Botanischen Gartens an der Universität Wien. Da er seit 1937 Mitglied der NSDAP war, wurde er 1945 aus dem öffentlichen Dienst entlassen und auch aus der Akademie der Wissenschaften, deren ordentliches Mitglied er seit 1938 war, ausgeschlossen.
1947 rehabilitiert, war er vor allem für die Akademie der Wissenschaften tätig, wurde 1959 zum Generalsekretär gewählt und gab im Auftrag der Akademie die Bände "Österreichische Naturforscher und Techniker" (1950) und "Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker" (1957) heraus.
Knoll veröffentlichte u. a. Insekten und Blumen. Experimentelle Arbeiten zur Vertiefung unserer Kenntnisse über die Wechselbeziehungen zwischen Pflanzen und Tieren (1921-1926) in drei Bänden.