Hans Kinzl, Geograph, geb. am 5. 10. 1898 in St. Florian am Inn (Oberösterreich), gest. am 23. 10. 1979 in Innsbruck. Kinzl besuchte das Gymnasium in Urfahr und studierte Geographie, Geschichte und Geologie an der Universität Innsbruck. 1923 bis 1928 war er Assistent am Geographischen Institut der Universität Innsbruck, dann am Geographischen Institut in Heidelberg, habilitierte sich 1931 mit Die größten eiszeitlichen Gletschervorstöße in den Schweizer Alpen und in der Montblanc-Gruppe und wurde 1935 zum auerordentlichen und 1942 zum ordentlichen Professor in Innsbruck ernannt. 1950 bis 1951 fungierte er als Dekan.
Kinzl unternahm Studienreisen nach Peru, Japan, Nordchina sowie in die Manschurei und nahm 1956 am Internationalen Geographenkongreß in Rio de Janeiro teil. Seit 1952 war er korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, seit 1954 Ehrenmitglied der Geographischen Gesellschaft Mnchen und fungierte als zweiter Vorsitzender Österreichischen Alpenvereins.
Zu seinen Werken, die zahlreiche fachwissenschaftliche Abhandlungen ber Oberösterreich, die Alpen sowie die Anden umfassen, zählen u. a. Durchbruchstäler am Südrande der böhmischen Masse in Oberösterreich (1926) und Flußgeschichtliche und geomorphologische Untersuchungen über die Feldaistsenke im oberösterreichischen Mühlviertel (1930). Er erhielt die silberne Carl-Ritter-Medaille (1953) und den Delgado-Preis der Geographischen Gesellschaft von Lima.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juni 2009)     Text drucken

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