Heinrich Kematmüller, Schriftsteller, geb. am 6. 12. 1856 in Gmunden (Oberösterreich), gest. am 10. 11. 1922 in Perg (Oberösterreich). Kematmüller stammte aus einer alten Steyrer Familie und fühlte sich dieser Stadt auch heimatlich verbunden. Nach Absolvierung der Realschule begann er 1873 eine militärische Laufbahn bei den Ulanen. Ab 1890 war er im Verwaltungsdienst des österreichischen Kriegsarchivs tätig, legte er 1892 die Staatsprüfung am Institut für österreichische Geschichtsforschung ab. 1911 trat er vielfach geehrt und ausgezeichnet als Oberst in den Ruhestand. Schon ab 1870 hatte Kematmüller Schriften erzählenden und historisch-belehrenden Inhalts verfaßt; später setzte er diese Tätigkeit, auch als Militärschriftsteller und Vortragender, in großem Umfange fort. […] Der etwas zu stark didaktische Grundton wirkte wohl für eine weitere Verbreitung seiner Schriften hemmend. Er veröffentlichte u. a. Deutschlands Kolonien und Kolonialpolitik (1887), Vergleich zwischen Attila und Napoleon (1888), Die österreichische Administration in Bayern 1743–1745 (1895), Österreichische Kriegsgeschichte (1917–1921) in drei Bänden sowie die Erzählungen Die Waldenser (1890), Der letzte Traungauner (1895), Jedes Ding hat zwei Seiten (1899), Die Styrapurch (1903), Des Prinzen Stein (1906), Stadt Steyrer Volkssagen (1907), Das Weltende (1910) und Der Rebstock des Centurio (1914).