Josef Keil, Archäologe, geb. am 13. 10. 1878 in Reichenberg (Böhmen), gest. am 13. 12. 1963 in Wien. Keil studierte klassische Philologie, Archäologie und Epigraphik an der Universität Wien, erwarb 1903 mit der Arbeit Prometheus und Pandora das Doktorat und war von 1904 bis 1914 Sekretär des österreichischen archäologischen Instituts in Smyrna. Er kehrte nach Wien zurück und habilitierte sich 1921 für alte Geschichte an der Universität Wien. 1924 wurde Keil zum außerordentlichen und 1927 zum ordentlichen Professor an der Universität Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) ernannt. Von 1936 bis 1950 unterrichtete Keil griechische Geschichte, Altertumskunde sowie Epigraphik an der Wiener Universität und fungierte bis 1956 als Mitdirektor des österreichischen archäologischen Instituts. Er leitete Ausgrabungen in Ephesos sowie mehrere Expeditionen nach Kleinasien.
Er schrieb Lexikonartikel für August Paulys "Realenzyklopädie" und das "Reallexikon für Antike und Christentum" sowie einen Führer durch Ephesos (1915). Keil war seit 1938 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und erhielt 1962 den Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaft.