Berta Karlik, Physikerin, geb. am 24. 1. 1904 in Wien, gest. am 4. 2. 1990 ebenda. Karlik besuchte ein öffentliches Mädchen-Gymnasium und begann 1923 ein Studium der Physik sowie der Mathematik an der Universität Wien, das sie 1928 mit der Dissertation Über die Abhängigkeit der Szintillationen von der Beschaffenheit des Zinksulfides und das Wesen des Szintillationsvorganges abschloss. Ab 1931 arbeitete sie am Wiener Institut für Radiumforschung, wurde 1933 zur wissenschaftlichen Hilfskraft bestellt und erhielt im selben Jahr gemeinsam mit ihrer Kollegin Elisabeth Rona den Haitinger-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1937 habilitierte sich Karlik mit der Arbeit Die Grenzen der Nachweisbarkeit der schweren Edelgase in Helium. 1940 wurde sie zur Assistentin und 1942 zur Dozentin befördert. Während des Zweiten Weltkriegs gelang Karlik gemeinsam mit Traude Bernert der Nachweis der Isotope 215, 216 und 218 des Elements 85 (Astat) in den natürlichen Zerfallsreihen. Nach 1945 wurde Karlik zur provisorischen Leiterin und 1947 zur definitiven Leiterin des Radiuminstitutes ernannt und kümmerte sich in dieser Zeit gemeinsam mit Ilse Knapitsch und Lore Antoine um die Neugründung des Verbandes der Akademikerinnen Österreichs. 1950 avancierte sie zur außerordentlichen Professorin und erhielt 1956 als erste Frau eine ordentliche Professur an der Universität Wien. 1974 emeritierte sie.
1973 wurde Karlik vollwertiges Mitglied der Akademie der Wissenschaften und erhielt u. a. den Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaften (1951) und die Wilhelm-Exner-Medaille (1954).