Johann von Kalchberg, Schriftsteller und Historiker, geb. am 15. 3. 1765 auf Schloss Pichl im Mürztal (Steiermark), gest. am 3. 2. 1837 in Graz. Kalchberg kam 1779 in das k. k. Seminar nach Graz, beschäftige sich mit den Werken Lessings, Klopstocks, Wielands und Goethes und studierte anschließend Rechtswissenschaften. 1785 trat er in den öffentlichen Dienst und lebte ab 1788 zurückgezogen auf seinem Schloss in Pichl. Von 1791 bis 1792 sowie 1797 war er Ausschussrat der Stände, 1810 und 1817 zweiter, 1817 und 1823 erster Vertreter des Ritterstandes. Kalchberg schrieb populäre Dramen, die sich mit der österreichischen Geschichte auseinandersetzten. Er widmete sich der Erforschung der heimischen Geschichte und begründete mit Erzherzog Johann das Joanneum in Graz. Zudem war er Mitbegründer des Steiermärkischen Lese- und Musikvereins und gab die "Steiermärkische Zeitschrift" mit heraus. Er schrieb u. a. die Ritterstücke Agnes von Habsburg (1786) und Die Grafen von Cilli (1791, 1793), die Dramen Die Tempelherren (1788), Maria Theresia (1793), Die deutschen Ritter in Akkon (1796) und Attila (1806). Kalchberg gab die novellistischen Skizzen "Historische Darstellungen" (1800) und "Früchte der vaterländischen Musen. Herausgegeben zum Besten der leidenden Menschheit" (1789 und 1790) heraus.