Max Kalbeck, Musikschriftsteller, Lyriker, Librettist und Übersetzer, geb. am 4. 1. 1850 in Breslau (Wrocław/Polen), gest. am 4. 5. 1921 in Wien. Nach einem abgebrochenen Jusstudium besuchte er die Kgl. Musikschule in München und substituierte als Geiger am Hoftheater. 1874-1880 war er Kritiker für Breslauer Zeitungen. Ab 1880 lebte Kalbeck in Wien, wo er auf Empfehlung von Eduard Hanslick für verschiedene Zeitungen als Musikreferent wirkte. 1885 begann er seine Übersetzertätigkeit für die Wiener Hofoper zu Opern von Mozart, Rossini, Verdi, Tschaikowsky usw. und verfasste Libretti für Johann Strauß Sohn (Jabuka), Ede Poldini (Decius der Flötenspieler) und Heinrich Berté (Rübezahl). Kalbeck zählte zum Freundeskreis von Johannes Brahms und wurde sein Biograph und Herausgeber mehrerer Bände seines Briefwechsels. Als "Brahmsianer" stand er der Neudeutschen Schule und speziell Richard Wagner kritisch gegenüber. Er veröffentlichte zahlreiche Gedichte, die u.a. von Brahms, Ignaz Brüll, Josef Gänsbacher und Richard Heuberger vertont wurden.