Johann Salvator, Erzherzog von Österreich, geb. am 25. 11. 1852 in Florenz (Italien), 1891 verschollen und 1911 für tot erklärt. Johann Salvator war jüngster Sohn von Großherzog Leopold II. von Toskana. Er begann 1865 eine militärische Laufbahn, wurde 1867 Hauptmann, 1872 Major und 1874 Oberstleutnant. Als Kommandeur einer Infanteriebrigade nahm er am Bosnienfeldzug 1879 teil und wurde im selben Jahr zum Feldmarschallleutnant ernannt.
Er war vermutlich der Urheber des sogenannten Kronprinzenwerks "Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild" (1887-1902), an dem er als Autor mitwirkte. Wegen seiner progressiven und liberalen Einstellung kam er häufig in Konflikt mit der österreichischen Regierung. 1886 lehnte er die bulgarische Krone ab und schied 1887 aus der Armee aus. Er verzichtete 1889 freiwillig auf seinen Titel und nannte sich seither Johann Orth, heiratete 1889 in England die Balletttänzerin der Wiener Hofoper Ludmilla Stubel. 1890 unternahm er mit einem Segelschiff eine Weltreise und kam wahrscheinlich vor der südamerikanischen Küste um.