Josef Jarno (eigentlich: J. Cohner), Schauspieler und Komponist, geb. am 24. 8. 1865 in Ungarn, gest. am 11. 1. 1932 in Wien. Jarno war zunächst als Bankbeamter in Budapest tätig, wandte sich der Schauspielerei zu und debütierte 1885 am Sommertheater in Bad Ischl (Oberösterreich). Er trat anschließend am Stadttheater in Laibach (Slowenien) auf, wurde von 1887 bis 1890 an das Deutsche Theater in Budapest verpflichtet und kam dann an das Residenztheater in Berlin, wo ihm Oscar Gimnig eine feste Anstellung verschaffte. Er gab gelegentliche Gastspiele an Wiener Bühnen, trat zwischen 1895 und 1899 am Deutschen Theater in Berlin unter Otto Brahm auf, war daneben als Regisseur tätig und übernahm bis 1918 die Direktion des Theaters in der Josefstadt in Wien. Dort brachte er Dramen von Arthur Schnitzler, Karl Schönherr, Frank Wedekind und August Strindberg auf die Bühne. Von 1926 bis 1931 leitete Jarno die Wiener Renaissance-Bühne, die jedoch Konkurs anmelden musste und von 1921 bis 1930 das Bad Ischler Kurtheater.
Jarno schrieb Lustspiele, z. B. Die Vielgeliebte (1895), und komponierte erfolgreiche Opern, u. a. Die schwarze Kaschka (1895) und Der Richter von Zalamea (1899), sowie die Operetten Der Goldfisch (1907), Die Marine-Gustl (1912) und Das Farmermädchen (1913).