Nikolaus Joseph von Jacquin, Botaniker, geb. am 16. 2. 1727 in Leiden, gest. am 26. 10. 1817 in Wien. [...] Jacquin studierte in Löwen, Leyden und Paris zunächst klassische Philologie, dann Medizin und Naturwissenschaften, kam 1752 auf Einladung Gottfried van Swietens nach Wien, wo er sein Medizinstudium beendete. Von 1755 bis 1759 unternahm er in kaiserlichem Auftrag eine Reise nach Westindien, von der er reiche natur- und völkerkundliche Ausbeute heimbrachte. 1763 wurde er Bergrat und Professor der Chemie und Mineralogie an der Bergakademie Schemnitz, 1768 Professor der Botanik und Chemie an der Universität Wien, in welcher Stellung er den botanischen Universitätsgarten ausbaute. Er führte auch über den Schönbrunner Garten die Oberaufsicht. Jacquins bleibendes Verdienst ist die Einführung und Verbreitung des Linnéschen Pflanzensystems in Österreich und die Inaugurierung einer Epoche der machtvollen Entwicklung der Botanik in Österreich.
Er veröffentlichte u. a. Enumeratio Systematica Plantarum, Quas In Insulis Caribeis vicinaque Americes continente detexit novas, aut iam cognitas emendavit (1760) und Hortus botanicus Vindobonensis, seu plantarum rariorum, quae in horto botanico Vindobonensi (1770).

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 06.10.2009) [gekürzt]     Text drucken

Bestandsrecherche Nikolaus Joseph von Jacquin in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"