Karl Horak, Volkskundler, geb. am 7. 3. 1908 in Wien, gest. am 23. 3. 1992 in Schwaz (Tirol). Horak studierte Geographie und Naturgeschichte an der Universität Wien und unterrichtete anschließend an Mittelschulen in Schwaz, Lienz und Innsbruck. Seine volkskundliche Ausbildung erwarb er während seines Studiums in den Vorlesungen von Arthur Haberlandt und stand später mit bedeutenden volkskundlichen Forschern wie Leopold Schmidt und Richard Wolfram in Verbindung. Zu seinem größten Anreger wurde der Volkstanzforscher Raimund Zoder, dessen Volkstanzkreis er besuchte. Horak zeichnete Volkslieder und -tänze im Umland von Wien und im Burgenland auf, unternahm, oft gemeinsam mit anderen Forschern, Reisen u. a. nach Gottschee, Kremnitz, die Schwäbische Türkei, Mittelpolen, Banat und Siebenbürgen. Bereits 1929 wurde er in das "Volksliedunternehmen beim Bundesministerium für Unterricht" berufen, war freier Mitarbeiter des Tiroler Landesjugendreferats, gründete 1949 die "Volkstanzgruppe Innsbruck" und 1978 den "Verein für Volkstanzpflege". Von 1973 bis 1976 war er Mitherausgeber des "Jahrbuches des österreichischen Volksliedwerkes" und fungierte viele Jahre lang als Leiter des Volksliedwerkes. Seit 1977 leitete er das Tiroler Volksliedarchiv.
Horak, dessen Werk mehr als 30 selbständige Werke und über 300 Aufsätze umfasst, arbeitete bei seiner Feldforschung weitgehend ohne technische Aufzeichnungshilfen und sammelte hauptsächlich schriftliche Dokumente. Er gab u. a. "Burgenländische Volkstänze" (1931), "Volkstänze aus Tirol" (1935), "Volkstänze der Deutschen in Polen" (1935-1937) und "Instrumentale Volksmusik aus Tirol" (1985) heraus.