Guido Holzknecht, Röntgenologe, geb. am 3. 12. 1872 in Wien, gest. am 30. 10. 1931 ebenda. Holzknecht studierte Medizin an den Universitäten Straßburg, Königsberg und Wien und promovierte 1899. Er befaßte sich schon als Student an der Klinik Nothnagel intensiv mit den neuentdeckten X-Strahlen. 1902 wurde er Sekundararzt, ab 1904 Abteilungsassistent im sogenannten Röntgenlaboratorium des Allgemeinen Krankenhauses und Privat-Dozent für Röntgenologie an der Universität Wien. 1905 erfolgte seine Ernennung zum Primararzt am neu errichteten "Zentral-Röntgeninstitut im k.k. Wiener Allgemeinen Krankenhaus", dem jetzigen "Guido-Holzknecht-Institut" der Universität, an welchem er seine in der ganzen Welt bekannte Ausbildungsstätte für Röntgenärzte schuf. Holzknecht gründete hier auch eine Schule für Röntgen-Assistenz und ein physikalisch-technisches Laboratorium, aus welchem sich die "Prüfanstalt für Radiologie und Elektromedizin" entwickelte. Holzknecht, vielfach geehrt und ausgezeichnet […], starb an den Folgen von Röntgenschäden. Er verfaßte ca. 200 wissenschaftliche Arbeiten aus sämtlichen Fachgebieten der Medizin, u. a. das klassische Werk Die röntgenologische Diagnostik der Erkrankungen der Brusteingeweide (1901), Arbeiten über die Aorta, den Ösophagus, die Magentumore, über die Lokalisation von Fremdkörpern und ihre Entfernung unter dem Röntgenschirm, über die Röntgentherapie, die zum Teil biologische, zum Teil auch therapeutische Probleme umfaßten […], sowie über die normale Anatomie und Physiologie und die grundlegende Abhandlung über die Einstellung zur Röntgenologie (1927).