Otto Höfler, Germanist und Volkskundler, geb. am 10. 5. 1901 in Wien, gest. am 24. 8. 1987 ebenda. Höfler studierte ab 1920 germanische Altertumskunde, Sprachgeschichte, Religionswissenschaft sowie Volkskunde in Wien, Lund und Kiel. 1922 trat er in eine Ordnergruppe der NSDAP ein, aus der später die SA hervorging. Er promovierte 1926, arbeitete ab 1928 als Assistent am Deutschen Sprachatlas in Marburg und war von 1928 bis 1934 Lektor für Deutsch an der Universität Uppsala (Schweden). 1932 habilitierte er sich mit der Arbeit Kultische Geheimbünde der Germanen für deutsche Philologie an der Universität Wien, wurde 1934 Professor für Germanistik und Volkskunde an der Universität Kiel und lehrte ab 1938 in München. Von 1945 bis 1950 wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen. Anschließend nahm er seine Vorlesungstätigkeit wieder auf, unterrichtete jedoch keine Volkskunde mehr. Ab 1957 war er außerplanmäßiger Professor an der Universität Wien.
Höfler veröffentlichte u. a. Germanisches Sakralkönigtum (1952), Die zweite Lautverschiebung bei Ostgermanen und Westgermanen sowie Siegfried, Armeninius und die Symbolik (1961) und Über somatische, psychische und kulturelle Homologie (1980). Er erhielt die goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien (1979) und war Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (März 2009)     Text drucken

Bestandsrecherche Otto Höfler in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"