Josef Emanuel Hibsch, Geologe, geb. am 26. 3. 1852 in Hummel bei Leitmeritz (Böhmen), gest. am 4. 11. 1940 in Wien. An der Technischen Hochschule in Wien, wo er seit 1871 studierte, war er zwischen 1874 und 1878 Assistent von Georg Andreas Kornhuber, wirkte von 1878 bis 1880 als Lehrer an der Staatsrealschule in Pilsen und von 1880 bis 1914 als Professor für Mineralogie, Geologie, Petrographie und Pedologie an der Höheren Landwirtschaftlichen Lehranstalt Tetschen-Liebwerd, die 1900 zu Akademie mit Hochschulcharakter erhoben wurde. 1886/1887 beurlaubt, studierte er bei Ferdinand Zirkel in Leipzig und promovierte 1887. 1914 übersiedelte er nach Wien, wo er von 1919 bis 1921 an der Hochschule für Bodenkultur Vorlesungen über Mineralogie, Geologie und Petrographie hielt. Hibschs Lebenswerk ist die Erforschung der petrographischen und geologischen Verhältnisse des böhmischen Mittelgebirges, in dem er 1891 mit systematischen geologisch-petrographischen Feldaufnahmen begann [...]. Die von ihm dabei gewonnenen Erkenntnisse zur Systematik der vulkanischen Gesteine und zum tertiären Vulkanismus sind von über die Lokalgeologie hinausreichender Bedeutung. Hibsch setzte sich als einer der ersten in Österreich für die Erhaltung der Naturdenkmäler ein und vermochte auch öffentliche Stellen für den Naturschutz zu gewinnen. Um die Volksbildung macht er sich durch Abhaltung von Kursen und Vorträgen, so u. a. an der Volkshochschule "Volksheim" in Wien verdient.

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 02.02.2010) [gekürzt]     Text drucken

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