Hermann Julius Hermann, Museumsdirektor und Kunsthistoriker, geb. am 12. 10. 1869 in Wien, gest. am 10. 5. 1953 ebenda. Hermann studierte Kunstgeschichte, Archäologie sowie Geschichte an der Universität Wien, promovierte 1895 und war für drei Jahre Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Er unternahm Studienreisen nach Italien, wo er in Handschriftensammlungen des Vatikans forschte. 1898 wurde er Assistent am Kunsthistorischen Museum, habilitierte sich 1901 für das Fach Kunstgeschichte an der Universität Wien und wurde 1921 zum außerordentlichen Professor ernannt. Ab 1923 leitete Hermann die Sammlung für Plastik und Kunstgewerbe und ab 1925 das Kunsthistorische Museum als Direktor.
Nach dem Ersten Weltkrieg verteidigte er die österreichischen Kunstschätze erfolgreich gegen die Ansprüche der Nachfolgestaaten der Monarchie und wurde 1921 Mitglied der wissenschaftlichen Leitung des Volksbildungsvereins "Urania". Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 legte er seine "venia legendi" nieder.