Johann von Herbeck, Dirigent und Komponist, geb. am 25. 12. 1831 in Wien, gest. am 28. 10. 1877 ebenda. Herbeck wurde privat und als Sängerknabe im Stift Heiligenkreuz ausgebildet, wo er durch seine Sopranstimme Aufmerksamkeit erregte. Ab 1847 besuchte er ein Gymnasium in Wien, studierte für kurze Zeit Harmonielehre in Wien und bildete sich autodidaktisch am Klavier, an der Orgel und an Saiteninstrumenten aus. Sein Studium der Rechtswissenschaften gab er auf, um sich ausschließlich der Musik zu widmen. 1852 wurde er Chordirektor bei den Piaristen in Wien, 1856 Chormeister des Wiener Männergesangsvereins und 1858 des "Singvereins". Ab demselben Jahr unterrichtete er Gesang am Wiener Konservatorium. 1850 leitete er als artistischer Direktor die "Gesellschaft der Musikfreunde" und von 1871 bis 1875 als Nachfolger Franz von Dingelstedts die Wiener Hofoper. Er entdeckte Franz Schuberts "Unvollendete" und förderte Anton Bruckner.
Herbeck schrieb Lieder, Chöre, mehrere Ouvertüren, zwei Symphonien, zwei Streichquartette, fünf Messen und Klavierstücke, die mit großem Erfolg aufgeführt wurden. Nur wenige Werke, u. a. Vier Gesänge für gemischten Chor (1859), erschienen im Druck.