Karl Heider, Zoologe, geb. am 28. 4. 1856 in Wien, gest. am 2. 7. 1935 in Deutschfeistritz (Steiermark). Heider studierte zunächst Medizin und später, angeregt durch den Zoologen Franz Eilhard Schulze, auch Zoologie an den Universitäten Graz und Wien. Er promovierte in beiden Fächern und war ab 1882 Assistent am Wiener Zoologischen Institut. 1885 habilitierte er sich an den Universitäten Wien und Berlin, wohin er einem Ruf seines Lehrers Schulze gefolgt war, und übte mit seiner Vorlesungsreihe über "Spezielle Zoologie" großen Einfluss aus. 1894 wurde er zum außerordentlichen Professor an der Universität Innsbruck ernannt, trat 1917 die Nachfolge des emeritierten Schulze am zoologischen Institut der Universität Berlin an und ging 1924 in den Ruhestand.
Heider arbeitete zunächst über Embryologie, befasste sich mit Arbeiten morphologischen Inhaltes und der beschreibenden Entwicklungsgeschichte wirbelloser Tiere. Später wandte er sich Fragen der allgemeinen Physiologie zu. Gemeinsam mit Eugen Korschelt verfasste er das klassisch gewordene Lehrbuch der vergleichenden Entwicklungsgeschichte (1890-1910) in vier Bänden. Zu seinen selbständigen Veröffentlichungen zählen u. a. Die Embryonalentwicklung von Hydrophilus piceus (1889) und Vererbung und Chromosomen (1906). Er war korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.