Enrica von Handel-Mazzetti, Schriftstellerin, geb. am 10. 1. 1871 in Wien, gest. am 8. 4. 1955 in Linz. Handel-Mazzetti war die Tochter des k.u.k. Hauptmannes Heinrich Hypolith von Handel-Mazzetti, der jedoch vor ihrer Geburt starb. Sie wurde von Privatlehrern unterrichtet, besuchte die Bürger- und Klosterschule in Sankt Pölten (Niederösterreich) und studierte nach der Matura Geschichte und Sprachwissenschaften in Wien.
1888 erschienen zwei Volkserzählungen, es folgten mehrere Novellen, Balladen und dramatische Dichtungen in der Zeitung "Angelablatt". In der Folge erschienen das historische Schauspiel Nicht umsonst (1894) und Pegasus im Joch (1895), ein Lustspiel in Versen. Seit 1895 war Handel-Mazzetti Feuilletonistin der "Wiener Zeitung". Von 1905 bis 1917 hielt sie sich in Steyr auf und übersiedelte dann nach Linz.
Mit den Romanen Meinrad Helmpergers denkwürdiges Jahr (1900) und Jesse und Maria (1906) gelang ihr der Durchbruch. Es folgten über achtzig Novellen und Romane, die der katholischen und historischen Dichtung zuzurechnen sind und vor allem die Zeit des Barock und der Gegenreformation thematisieren. Während der NS-Zeit wurden ihre Bücher kaum verkauft, in den 1960er Jahren wurde ihr Werk wieder neu aufgelegt. 1914 erhielt Handel-Mazzetti den Ebner-Eschenbach-Preis. Seit 1951 wird der Handel-Mazzetti-Preis verliehen.