Anton Hanak, Bildhauer, geb. am 22. 3. 1875 in Brünn (Mähren), gest. am 7. 1. 1934 in Wien. Der Sohn eines Zimmermalers [...] war 1889 bis 1893 Lehrling beim Wiener Holzbildhauer L. Sauer, dann als Geselle auf Wanderschaft. Vom Oktober 1898 bis Juli 1902 an der Allgemeinen Bildhauerschule der Wiener Akademie der bildenden Künste, bis 1904 an der Meisterschule E. Hellmers. Mit dem Schwendenwein-Reisestipendium ein Jahr in Rom. Seit 1906 hatte er eine eigene Werkstatt in Wien, 1911 wurde er Mitglied der Wiener Secession, beteiligte sich an der Internationalen Kunstausstellung Rom 1911 und wurde im Oktober 1913 zum Professor an der Wiener Kunstgewerbeschule. Er schmückte 1914 den österreichischen Pavillon der Kölner Werkbundausstellung mit den Kolossalplastiken Der Schöpfer und Die Verklärung, beschickte 1917 die österreichische Ausstellung in Stockholm und Kopenhagen mit je einer großen Kollektion eigener Werke, ebenso die "Kunstschau Wien 1920". Seit 1. Oktober 1932 war er ordentlicher Professor an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Das zusammen mit P. Behrens entworfene Gustav-Mahler-Denkmal blieb gleich J. Hoffmanns Projekt eines Anton-Hanak-Freilicht-Museum im Augarten unausgeführt. [...]
Hanaks zumeist ohne Tonmodell direkt aus dem Stein gehauene, von innen heraus eigenartig beseelte Bildwerke tragen fast durchwegs visionär-symbolischen Charakter. Anfänglich auf einen mehr oder minder lyrischen Grundton gestimmt, erscheinen sie später - unter dem Erlebnis des Krieges - von ergreifender Tragik erfüllt. Mit Ausnahme weniger Porträtfiguren sind es stets Menschentypen von monumentaler Zeitlosigkeit. Zu seinen Werken zählen u. a. Der Gigant (1911), Der letzte Mensch (1914), Die Erhebung, Die irdischen Grenzen, Das große Leid (1915-1917) sowie ein Denkmal Viktor Adlers (1927) und eine Bronzebüste von Ferdinand Hanusch (1930).