Carl Haffner, Schriftsteller, geb. am 8. 11. 1804 in Königsberg (Preußen), gest. am 29. 2. 1876 in Wien. Haffner besuchte das Collegium Fridericianum in Königsberg, schloss sich mit sechzehn Jahren einer wandernden Schauspieltruppe an und durchzog als fahrender Komödiant Preußen, Sachsen, Schlesien, Österreich und Ungarn. Schließlich wurde Haffner Dramatiker und Theaterdichter am Pester Theater und schrieb u. a. die Trauerspiele Die Raubschützen, Die Locke des Enthaupteten, Blocks Totengruft, Schwarzenberg und Palffy und Batorys Tod, die erfolgreich aufgeführt wurden. Haffner wurde wegen seiner Erfolge an das Carl-Theater in Wien und das Theater an der Wien als Theaterdichter engagiert. Später wandte er sich dem Theater in der Josefstadt zu und redigierte zuletzt das satirische Wochenblatt "Böse Zungen". Seinen ersten größeren Erfolg erzielte Haffner mit dem romantisch-komischen Volksmärchen Marmorherz. In seinem Dreiakter Therese Krones brachte er den Kreis um Ferdinand Raimund auf die Bühne. Haffner schrieb zudem eine Vielzahl an Romanen, u. a. Der Polizei-Spion (1866), Der Sargmacher im verfluchten Hause (1870), Der Mann ohne Herz (1871) und Die Friedenstaube (1872). Der in drei Bänden von 1864 bis 1866 erschienene Roman Scholz und Nestroy weist autobiographische Bezüge auf.