Michael Guttenbrunner, Schriftsteller, geb. am 7. 9. 1919 in Althofen (Kärnten), gest. am 13. 5. 2004 in Wien. Guttenbrunner, der aus einfachen bäuerlichen Verhältnissen stammte, arbeitete als Pferdeknecht. Zwischen 1937 und 1938 besuchte er die "Graphische Lehr- und Versuchsanstalt" in Wien. Sowohl während des österreichischen Ständestaates (1934-1938), als auch nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 an Hitlerdeutschland wurde Guttenbrunner politisch verfolgt und geriet in Haft. 1940 wurde er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und leistete Kriegsdienst in Jugoslawien und Griechenland. Wegen Widerstands wurde er 1944 zum Tode verurteilt, jedoch zur "Frontbewährung" begnadigt. Nach Kriegsende kehrte er nach Klagenfurt zurück und wurde wegen einer Auseinandersetzung mit einem britischen Offizier von Juni 1945 bis März 1946 in einer Nervenheilanstalt interniert. 1947 gab Guttenbrunner sein literarisches Debüt mit dem Lyrikband Schwarze Ruten, in dem er seine Kriegserlebnisse thematisierte. Guttenbrunner war in der Folge als Assistent des Landeskulturreferenten Johannes Lindner sowie als Holzfäller und Arbeiter in einem Sägewerk tätig. 1954 übersiedelte er nach Wien, wo er bis in die 1960er Jahre als Angestellter einer Gartenbaufirma arbeitete. Anschließend war er als freier Schriftsteller tätig, gab gemeinsam mit Paul Schick von 1964 bis 1966 die Zeitschrift "Der Alleingang" und von 1966 bis 1978 das Periodikum "Das Ziegeneuter" heraus.
Zu Guttenbrunners Werken zählen u. a. die Lyrikbände Opferholz (1954), Ungereimte Gedichte (1959), Die lange Zeit (1959), Der Abstieg (1975) und Lichtvergeudung (1995). Zwischen 1976 und 2004 erschienen acht Bände mit Kurzprosastücken unter dem Titel Im Machtgehege. Guttenbrunner wurde mit dem Georg Trakl-Preis für Lyrik (1954), dem Kulturpreis des Landes Kärnten (1987), dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1994), dem Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Wien (1995) und dem Theodor-Kramer-Literaturpreis (2004) ausgezeichnet.