Heinz Grill (Pseudonyme: Hans Steinburg, Heinz Wolfhart), Historiker und Staatsarchivar, geb. am 7. 11. 1909 in Wien, gest. im Mai 1983. Grill, Sohn eines Beamten des Bundeskanzleramtes und Vetter von Friedrich Wilhelm Antonius, studierte Geschichte an der Universität Wien, promovierte und absolvierte von 1929 bis 1931 den 37. Ausbildungskurs am Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Seit 1934 arbeitete er in verschiedenen Dienstverhältnissen im Archiv des Inneren und der Justiz. 1941 wurde er zum Wehrdienst eingezogen, den er aus gesundheitlichen Gründen in Wien ableistete. Ab 1945 arbeitete Grill im Archiv des Inneren und kam 1946 an das Haus-, Hof- und Staatsarchiv.
1951 wurde bekannt, dass Grill seit 1948 laufend goldene und silberne Siegelkapseln von Urkunden aus dem Archiv gestohlen hatte, die er als Rohmaterial an verschiedene Juweliere verkaufte. Zudem entwendete er 400 Bände aus der Amtsbibliothek des Archivs, aus denen er Abbildungen ausschnitt, um sie seiner familiengeschichtlichen Porträtsammlung einzuverleiben. Grill wurde 1952 der Prozess gemacht und er erhielt eine siebenjährige Haftstrafe, aus der er bereits 1955 vorzeitig entlassen wurde. Von der Universität Wien wurde ihm der Doktortitel aberkannt.
Grill, der wissenschaftlich nur durch kleinere Arbeiten hervortrat, schrieb feuilletonartige Artikel für österreichische Zeitungen, Kindermärchen und Abenteuerromane im Stil von Karl May, u. a. Die Schatten des Schah-in-Schah (2006), Der Wüstenreiter (1950) sowie populärwissenschaftliche Bücher, z. B. Philip von Schwaben. Herrscher ohne Reich (1962), Don Juan de Austria. Der Sieger von Lepanto (1965) und Die Welt der Ritterorden (1978).