Hanns Gottschalk, Schriftsteller, geb. am 21. 7. 1909 in Lenschütz bei Cosel in Oberschlesien, gest. am 28. 12. 2001 in Linz. Nach seiner Schulzeit studierte er in Wien und Breslau Germanistik und promovierte mit einer Untersuchung über den schlesischen Balladendichter Moritz Graf Strachwitz zum Doktor der Philosophie. Aus seiner schlesischen Heimat vertrieben, fand er in Linz seine neue Heimstätte. Seinem ersten Roman Der Fremde im Dorf (1940) folgten Meister Dominus (1946) und Fährmann Gottes (1947).
Daneben betätigte er sich als Novellist (Der Sohn, 1954; Die Weiche, 1956; Welt in der Windlaterne, 1970), Dramatiker (Einer muß bleiben, 1964), Hörspielautor (Holüber, 1969), Lyriker (Horizonte, 1960; Bildwechsel, 1978; Guten Morgen, Abendland, 1989) und Essayist. Außerdem fungierte er als Herausgeber der Schriftenreihe für Literatur und Geistesgeschichte und einiger Anthologien, darunter z. B. "Erbe und Auftrag" (1960), "Stundenbuch der Freunde" (1961) und "Ziel und Bleibe" (1968). Er begründete den "Andreas-Gryphius-Preis", der von der Künstlergilde Esslingen an Autoren, deren literarische Werke sich mit deutschsprachiger Kultur und Geschichte in Mittel-, Ost- und Südosteuropa beschäftigen, verliehen wird. Für die Künstlergilde Esslingen initiierte Gottschalk etliche Veranstaltungen, so auch die "Pontinischen Seminare". Seine Arbeit, die stark mit seiner ehemaligen Heimat Schlesien verbunden ist, wurde mehrfach gewürdigt.