Foto von S. Gasser

Sophie Gasser, Kinder- und Jugendbuchautorin, geb. am 8. 11. 1892 in Adliswil (Schweiz), gest. am 15. 10. 1978 in Innsbruck. Gasser, geborene Dübendorfer, war die Tochter eines Landwirtes. Nach dem frühen Tode des Vaters verkaufte die Mutter den Hof und zog in die Stadt. In Zürich absolvierte Gasser die Volksschule, daraufhin drei Jahre Sekundarschule und schließlich ein Jahr die Postschule. Mit sechzehn Jahren trat sie in den Dienst der eidgenössischen Post-, Telefon- und Telegraphenverwaltung ein.
Mit 13 Jahren schrieb sie die ersten Gedichte, mit 17 wurden sie veröffentlicht. Sie schrieb vor allem für Familienblätter und Tageszeitungen. Mit 25 Jahren erhielt sie von der schweizerischen Schillerstiftung einen Förderungspreis für Lyrik.
1926 heiratete sie Hans Gasser und zog 1933 mit ihm nach Innsbruck. Auch in Österreich verfaßte sie Märchen, Kurzgeschichten und Gedichte für Radio, Tageszeitungen und Zeitschriften. Gasser schrieb vor allem Kinder- und Jugendromane, deren Zielgruppe junge Mädchen waren. Sie meinte dazu selbst, daß sie versuchen wollte, die Welt der Kinder zu verstehen und ihre Sprache zu sprechen. Gasser wollte von den Kindern erzählen, wie sie in Wirklichkeit sind, und nicht, wie sie die Erwachsenen haben möchten.
1951 war sie Gründungsmitglied des Turmbundes. Dadurch machte sie unter anderem Bekanntschaft mit Anna Maria Achenrainer, mit der sie im Briefwechsel stand. 1950 erhielt sie in Wien einen Preis für die beste Jugendgeschichte des Jahres. 1956 wurde Monika und die Zwillinge vom Deutschen Jugendbuchpreis in die Bestenliste aufgenommen. Die von Norbert Gerhold vertonte Märchenoper Rumpelstilzchen wurde im Februar 1956 in Innsbruck am Landestheater uraufgeführt. Einige ihrer Gedichte wurden von Mondl Greissinger und Hans Moltkau vertont.

Text: Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Innsbruck     Text drucken
Foto: © Forschungsinstitut Brenner-Archiv

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