Wilhelm Gärtner, Lehrer und Volksbildner, geb. am 1. 9. 1885 in Johannestal (Böhmen), gest. am 27. 6. 1952 in Linz. Gärtner besuchte von 1891 bis 1896 die Volksschule in Johannestal, dann bis 1904 das humanistische Gymnasium in Reichenberg und studierte klassische und deutsche Philologie an der Deutschen Universität Prag sowie in Zürich. 1910 wurde er promoviert, unterrichtete von 1909 bis 1916 am Gymnasium in Ried im Innkreis, bis 1919 am Gymnasium in Linz und schließlich bis 1945 am Realgymnasium in Linz, das er 1938/1939 als Direktor leitete. In den Jahren 1941 bis 1945 war er Leiter des Staatlichen Studienseminars für das Lehramt an höheren Schulen und wurde 1941 Mitglied des Reichsprüfungsamtes für das Lehramt an höheren Schulen. 1948 ging er in den Ruhestand. 1920 bis 1924 fungierte er als Landesreferent für das Volksbildungswesen in Oberösterreich, war von 1914 bis 1917 zunächst korrespondierendes Mitglied, dann bis 1920 Konservator der k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege. Ab 1914 war er Viertelreferent für den Bezirk Ried im Innkreis des ministeriellen Unterreferats "Das österreichische Volkslied".
Gärtner war Mitbegründer des Museums für die Stadt Ried (1910), zudem gehen auf ihn die Gründung des Landesverbandes zur Förderung der Volksbildung in Oberösterreich (1919) sowie die der Kunststelle des Landesreferats für das Volksbildungswesen in Oberösterreich (1920) zurück. Er gab die Zeitschriften "Rieder Heimatkunde" und den "Innviertler Heimatkalender" heraus.
Zu Gärtners Veröffentlichungen zählen u. a. Der Dichter Wilhelm Gärtner. Festschrift des Allgemeinen deutschen Sprachvereins (1912), Die Heimatbewegung in Oberösterreich (1914) und Das Bauwesen im Innviertel (1915).