Carl Furtmüller, Pädagoge und Psychologe, geb. am 2. 8. 1880 in Wien, gest. am 1. 1. 1951 in Mariapfarr (Salzburg). Furtmüller studierte Germanistik, Philosophie und Anglistik an der Universität Wien, promovierte 1902 mit der Arbeit Die Theorie des Epos bei den Brüdern Schlegel, den Klassikern und Wilhelm von Humboldt und unterrichtete an Mittelschulen. Bereits während seiner Studienzeit war er Mitglied des Sozialwissenschaftlichen Bildungsvereins, befreundete sich mit Alfred Adler und wurde 1911 dessen wichtigster Mitarbeiter beim Aufbau der individualpsychologischen Schule. 1919 wurde Furtmüller in die Reformabteilung des Unterrichtsministeriums berufen, war ab 1922 Stadtschulrat und setzte sich aktiv für die Schulreform ein. 1934 wurde er seines Amtes enthoben, unterstützte die antifaschistische Opposition und emigrierte 1939 nach Paris. 1941 wurde ihm durch Franklin D. Roosevelt die Emigration in die USA ermöglicht, wo er als Latein-Lehrer und Übersetzer der Österreich-Sendung "Voice of America" arbeitete. Von 1948 bis 1951 war Furtmüller Direktor des Pädagogischen Instituts der Stadt Wien. Er veröffentlichte u. a. Auf dem Weg zur Schulreform (1926) und Innere Reform (1928).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (März 2009)     Text drucken

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