Karl Heinz Füssl, Komponist, geb. am 21. 3. 1924 in Jablonec (Böhmen), gest. am 4. 9. 1992 in Eisenstadt (Burgenland). Füssl studierte Dirigieren und Musiktheorie an der Wiener Musikhochschule bei Hans Swarowsky und Alfred Uhl. Zwischen 1946 und 1950 nahm er Privatunterricht in Komposition bei Josef Polnauer. Er war zunächst als Theaterkomponist und Kapellmeister tätig, u. a. im Theater "Scala", arbeitete ab 1953 als Musikkritiker und beim Musikverlag Universal-Edition in Wien an der Joseph-Haydn-Gesamtausgabe mit. Von 1955 bis 1959 beteiligte er sich an der Neuen Wiener Mozartausgabe und anschließend an der Gustav-Mahler-Gesamtausgabe. Ab 1973 fungierte er als Mitherausgeber der Wiener Urtext Edition, übernahm 1974 die Leitung der Mahler-Ausgabe und unterrichtete an der Musikhochschule. 1985 wurde Füssl ordentlicher Professor für Tonsatz und Formlehre.
Er komponierte u. a. die Oper Dybuk (1970) nach einem Libretto von Helmut Wagner, Epitaph und Antistrophe für Orchester (1965) und Concerto rapsodico (1964), Cantiunculae amoris für Tenor und Streichorchester (1976) und Moments musicaux, Acht Stücke für Orchester (1988). Füssl wurde mit dem Förderungspreis der Stadt Wien (1962), dem Österreichischen Staatspreis (1970, 1975) und dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (1984) ausgezeichnet.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Mai 2010)    Text drucken

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