Kurt Frieberger, Schriftsteller und Übersetzer, geb. am 4. 4. 1883 in Wien, gest. am 19. 11. 1970 ebenda. Frieberger studierte Rechtswissenschaften in Wien, promovierte 1910 und trat in den Staatsdienst ein. Nach dem Ersten Weltkrieg war Frieberger bis 1929 im Bundeskanzleramt tätig, arbeitete an der Verfassungsgesetzgebung mit und wirkte anschließend bis 1938 als Presse- und Kulturattaché in Rom, wo er u. a. den Bau des österreichischen Kulturinstituts veranlasste. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 wurde er aus politischen Gründen seines Postens enthoben. Zugleich musste er schriftstellerische Beschränkungen hinnehmen und durfte nur mehr Übersetzungen und Bearbeitungen veröffentlichen. 1945 kehrte er in den Staatsdienst zurück und war von 1947 bis 1953 als Senatspräsident des Verwaltungsgerichtshofs und als Dozent für Zeitungswissenschaften tätig. Frieberger schrieb acht Bühnenwerke, u. a. die Komödie Die Braut und das scharlachrote Tier (1924), die Romane Kampf mit dem Jenseits (1949), Bahnbrecher. Ein Roman um den Semmering (1951) und Der Fischer Simon Petrus (1953).
Er war Präsident der Grillparzer-Gesellschaft und Vizepräsident des österreichischen P.E.N.-Clubs, wurde mit dem Ferdinand Raimund-Preis für Dramatik (1908) sowie dem Österreichischen Staatspreis für Literatur (1963) ausgezeichnet und erhielt 1955 das Große goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich.