Anna Freud, Psychoanalytikerin, geb. am 3. 12. 1895 in Wien, gest. am 8. 10. 1982 in London. Freud war die jüngste Tochter des Psychoanalytikers Sigmund Freud, für den sie als Sekretärin und wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Sie unterzog sich zwischen 1918 und 1921 einer Lehranalyse bei ihrem Vater und war bis zu ihrer Emigration Vorsitzende des Psychoanalytischen Instituts in Wien. Seit 1926 gab sie die "Zeitschrift für psychoanalytische Pädagogik" heraus. 1938 emigrierte sie über Paris nach London, leitete dort den Internationalen Psychoanalytischen Verlag und war von 1940 bis 1945 Organisatorin einer "Residential War Nursery for Homeless Children" in Hampstead. Seit 1947 leitete sie Kindertherapiekurse, war Initiatorin und Direktorin der 1952 eröffneten Kinderklinik in Hampstead und wurde im selben Jahr an die Universität Harvard berufen, wo sie ihrer Vortrags- und Lehrtätigkeit nachging.
Sie veröffentlichte Einführung in die Technik der Kinderanalyse (1927), Einführung in die Psychoanalyse für Pädagogen (1930) und Das Ich und die Abwehrmechanismen (1936). Freud erhielt den Ehrendoktor der Universität Worcester (USA).