Franz Ferdinand, Erzherzog von Österreich-Este, geb. am 18. 12. 1863 in Graz, gest. am 28. 6. 1914 in Sarajewo (Bosnien-Herzegowina). Der Sohn von Erzherzog Karl Ludwig und Neffe von Kaiser Franz Joseph I. wurde nach dem Tod des Kronprinzen Rudolf 1889 und seines Vaters 1896 Thronfolger, musste aber auf die Thronfolge seiner Kinder (mit Sophie Gräfin Chotek) verzichten. 1898 wurde er Stellvertreter des Kaisers im Obersten Armeekommando, 1913 Generalinspekteur der gesamten bewaffneten Macht und förderte besonders die Marine. Auf das politische Geschehen hatte er wenig Einfluß. Er wollte die bevorzugte Stellung Ungarns unter den Ländern der Monarchie beseitigen und suchte den Ausgleich mit den Slawen. Seine politische Haltung war streng konservativ und autoritär, seine Persönlichkeit war unter anderem von einer krankhaften Jagdleidenschaft geprägt. Die Ermordung von Franz Ferdinand und seiner Gattin wurde Anlass für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

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