Benno Fleischmannwurde am 25. 5. 1906 in Wien geboren. Obwohl er römisch-katholisch war, stammte er von zwei jüdischen Großeltern ab – den Nürnberger Gesetzen zufolge war er demnach "Halbjude". Sein Studium mit dem Hauptfach Kunstgeschichte an der Universität Wien schloss er 1930 mit einer Promotion über Giovanni Bellini ab, die Arbeit wurde vom Kunsthistoriker Julius von Schlosser und vom Archäologen Emil Reisch betreut. Nach seinem Studium volontierte Fleischmann zunächst an der Bibliothek des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie sowie an der Graphischen Sammlung der Albertina, wo er mit 1. 7. 1934 provisorischer wissenschaftlicher Assistent und zwei Jahre später wissenschaftlicher Assistent wurde. Im Dezember 1938 entließß man Fleischmann als "Halbjuden" und versetzte ihn am 30. April 1939 offiziell in den Ruhestand. Aufgrund eines Fehlers bei der Einberufung – sein Status als "Halbjude" war wohl nicht erkannt worden – diente Fleischmann zwischen 1940 und 1942 als Funker bei der Luftwaffe mit Standort Duisburg. Auch hier wurde er schließlich als nicht "wehrwürdig" entlassen. Bis 1945 bestritt er seinen Lebensunterhalt im Wiener Kunsthandel. Noch im April 1945 konnte er seinen Dienst bei der Albertina wieder antreten, wo er bis zu seinem frühen Tod am 30. 11. 1948 in der Graphischen Sammlung tätig war. Von 1946 bis 1948 gab er die theaterwissenschaftliche Zeitschrift "Komödie" (14 Hefte) heraus.

Text: Wienbibliothek im Rathaus (Stand: März 2013)     Text drucken

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