Paul Federn, Psychoanalytiker, geb. am 13. 10. 1871 in Wien, gest. am 4. 5. 1950 in New York. Federn studierte ab 1889 Medizin an der Universität Wien und promovierte 1895. Anschließend arbeitete er am Wiener Allgemeinen Krankenhaus als Assistent von Hermann Nothnagel. Dieser machte ihn 1902 mit Sigmund Freud bekannt, dessen treuester Schüler Federn wurde. Im selben Jahr eröffnete er eine Privatpraxis, die er bis 1918 betrieb. Als Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs engagierte er sich als Bezirksrat und fungierte als führender Lehranalytiker in der "Wiener Psychoanalytischen Vereinigung", deren stellvertretender Obmann er von 1924 bis 1938 war. Ab 1926 gab er die "Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse" mit heraus. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 emigrierte er über Schweden in die USA, wo er sich in New York niederließ. Ab 1946 arbeitete er als Lehranalytiker. Federn machte sich um den Bereich der Ich-Psychologie sowie der Psychologie beziehungsweise Therapie von Psychosen verdient. Bis 1938 gehörte er der Wiener Sektion des Vorstandes der Internationalen Psychohygiene-Bewegung an.
Er veröffentlichte u. a. Das Ich-Gefühl im Traume (1932) und Die Psychoanalyse (1933). Postum erschien Ego Psychology and the Psychoses (1952).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (August 2009)     Text drucken

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