Karl Farkas, Kabarettist, Schriftsteller und Regisseur, geb. am 28. 10. 1893 in Wien, gest. am 16. 5. 1971 ebenda. Nach Absolvierung der Handelsakademie studierte er an der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst im Hauptfach Schauspiel. Der Erste Weltkrieg unterbrach sein 1913 aufgenommenes Studium und brachte ihn zunächst als Korporal, später als Kadett und Leutnant der Reserve an verschiedene Kriegsschauplätze. Zu dieser Zeit unterhielt Farkas mit der von ihm verehrten Schauspielerin Valerie von Martens eine rege Korrespondenz.
Nach dem Krieg führten ihn Engagements als Schauspieler zunächst nach Olmütz, Mährisch-Ostrau und Linz. 1921 erfolgte seine Übersiedlung nach Wien, wo er vor allem an der Neuen Wiener Bühne und in verschiedenen Kleinkunstbühnen und Kaffeehaustheatern auftrat und auch Regie führte. Ab 1922 kam es dann zu zahlreichen gemeinsamen Auftritten mit Fritz Grünbaum im "Simpl", wo sie die beliebten "Doppelconférencen" etablierten. Ab 1925 spielte Farkas auch (Stumm-)Filmrollen und trat im Radio auf. 1938 mußte der als Schauspieler und Regisseur in zahlreichen Theatern, Kabaretts, Revuen und Filmen erfolgreiche Farkas über die tschechische Grenze fliehen und gelangte über Frankreich, Spanien und Portugal in die USA, wo er in Revuen und Exilantencafés gastierte und in Zusammenarbeit mit Robert Stolz auch Operettentätigkeit aufnahm.
1946 kehrte er nach Wien zurück, wo er sehr bald schon seine vielfältige Theatertätigkeit wieder aufnehmen konnte. Ab 1950 war Farkas künstlerischer Leiter des Kabarett "Simpl" und wirkte hier zugleich als Regisseur, Conférencier und Star des Ensembles, in welches er 1957 auch Maxi Böhm integrierte. Farkas und Hugo Wiener schrieben den Großteil der Programme selbst. Daneben verfaßte Farkas auch Drehbücher für den Rundfunk und ab 1955 fürs Fernsehen. Er wurde mit dem "Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" ausgezeichnet.