Viktor Fadrus, Pädagoge und Schulreformer, geb. am 20. 7. 1884 in Wien, gest. am 23.6. 1968 in Villach (Kärnten). Fadrus wurde 1919 gemeinsam mit Eduard Martinak von Otto Glöckel mit der Demokratisierung und Reformierung des gesamten Pflichtschul- und Mittelschulwesens betraut und war bis 1932 für die Realisierung der sozialdemokratischen Schulreform verantwortlich. Nach der Auflösung der Landes-Lehrerakademie wurde er von Bürgermeister Karl Seitz mit der Einrichtung des Pädagogischen Instituts (Lehrerfortbildung) beauftragt. Als wissenschaftlicher Leiter des von der Gemeinde Wien über seine Anregung gegründeten „Verlags für Jugend & Volk“ war er an dessen Lehrbuchproduktion maßgeblich beteiligt. Wegen seiner demokratischen Gesinnung weitgehend seiner Kompetenzen beraubt, wurde er am 1. 1. 1933 vom Unterrichtsministerium zum Stadtschulrat für Wien versetzt und mit der Funktion eines Landesschulinspektors betraut. Im Februar 1934 wurde Fadrus außer Dienst gestellt und mit 31. 5. 1934 in den Ruhestand versetzt. Von 1945 bis 1949 war er für den Wiederaufbau des österreichischen Schulwesens tätig.

Text: Wienbibliothek im Rathaus / Handschriftensammlung (April 2016)     Text drucken

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