Herbert Eisenreich, Schriftsteller, geb. am 7. 2. 1925 in Linz, gest. am 6. 6. 1986 in Wien. Eisenreich wurde als Achtzehnjähriger zum Kriegsdienst eingezogen und geriet in Kriegsgefangenschaft. 1946 beendete er seine Schulausbildung und begann Germanistik, klassische Philologie und Theaterwissenschaften an der Universität Wien zu studieren. Er gab das Studium jedoch 1948 wieder auf, schlug sich mit Gelegenheitsarbeiten durch und begann schriftstellerisch tätig zu werden. Von 1952 bis 1956 lebte er als freier Schriftsteller und Rundfunk-Journalist in Hamburg und Stuttgart. 1958 übersiedelte er nach Sandl (Oberösterreich) und lebte ab 1967 wieder in Wien. Eisenreich war mit Heimito von Doderer und Albert Paris Gütersloh befreundet, die sein literarisches Schaffen beeinflussten.
Eisenreich veröffentlichte u. a. den Roman Auch in ihrer Sünde (1958), den Essayband Reaktionen (1964), die Erzählbande Böse schöne Welt (1957), Sozusagen Liebesgeschichten (1965) und Die blaue Distel der Romantik (1975). Bekannt wurde Eisenreich auch mit Sachbüchern wie Ich im Auto (1966) und Das kleine Stifterbuch (1967). Sein bereits in den 1950er Jahren begonnenes Opus magnum Sieger und Besiegte, ein Roman über die österreichische Nachkriegsgesellschaft, blieb unvollendet und wurde erst 1985 unter dem Titel Die abgelegte Zeit herausgegeben. Eisenreich wurde u. a. mit dem österreichischen Staatspreis (1958), dem Anton-Wildgans-Preis der österreichischen Industrie (1970) und dem Franz-Kafka-Preis (1985) ausgezeichnet.