Karl Eder, Historiker und Theologe, geb. am 10. 9. 1889 in Lindach (Oberösterreich), gest. am 1. 5. 1961 in Graz. Eder absolvierte das Gymnasium in Gmunden und begann ein Studium der Theologie an den Universitäten Linz und Salzburg, das er 1914 mit der Promotion abschloss. Von 1912 bis 1915 war er als Kaplan in oberösterreichischen Gemeinden tätig und unterrichtete zwischen 1918 und 1933 Religion am Linzer Staatsgymnasium. Er studierte Geschichte und Kunstgeschichte an der Wiener Universität und promovierte 1923 mit der Dissertation Die Stände des Landes Ob der Enns vor der Glaubensspaltung. Ab 1933 war er Professor für Kirchengeschichte und Patrologie sowie Dozent für kirchliche Kunst an der philosophisch-theologischen Lehranstalt in Linz. Eder habilitierte sich 1941 mit der Arbeit Studien zur Reformationsgeschichte Oberösterreichs Band II. Glaubensspaltung und Landstände ob der Enns 1525–1602 an der Universität Wien und wurde 1948 zum ordentlichen Professor für allgemeine Geschichte an der Universität Graz ernannt. Eder veröffentlichte u. a. Deutsche Geisteswende zwischen Mittelalter und Neuzeit (1937), Der Ideenkampf der Gegenwart (1947), Die Geschichte der Kirche im Zeitalter des konfessionellen Absolutismus 1555–1648 (1949) und Der Liberalismus in Altösterreich. Geisteshaltung, Politik, Kultur (1955). Er war Mitherausgeber der "Wiener historischen Studien" und fungierte von 1953 bis 1955 als Vorsitzender des "Verbandes österreichischer Geschichtsvereine".