Joseph Hilarius Eckhel, Numismatiker und Jesuit, geb. am 13. 1. 1737 in Enzersfeld (Niederösterreich), gest. am 16. 5. 1798 in Wien. Eckhel besuchte das Jesuitengymnasium in Wien, betrieb seine höheren Studien in Leoben und Graz, war dann mehrere Jahre als Lehrer in Stuttgart, Leoben, Steyr und Judenburg tätig und wurde 1764 zum Priester geweiht. Ab demselben Jahr unterrichtete er Literatur an einem Gymnasium in Wien, gab dann das Lehramt auf und studierte ab 1772 Numismatik und Archäologie. Er unternahm Studienreisen nach Italien und arbeitete in Florenz an der Sammlung des Kardinals Leopold von Medici. 1774 kehrte Eckhel nach Wien zurück und wurde Direktor des Münz- und Antikenkabinetts. Seit 1775 hatte er auch einen Lehrstuhl an der Universität Wien inne, wo er klassisches Altertum und die Hilfswissenschaften der Geschichte lehrte. Eckhels Verdienst ist die Erfindung eines neuen Einteilungssystems für Münzen, das sich auf geographische Ordnung und rechtliche Bestimmungen stützt. Der Begründer der modernen Numismatik schrieb u. a. eine achtbändige Doctrina nummorum veterum (1792-1798) und - postum erschienen - die Elementa numismaticae (1799).