Ludwig Ebert Chemiker, geb. am 19. 6. 1894 in Würzburg, gest. am 2. 11. 1956 in Wien. Nach seiner Matura (1912) und einem Militärdienstjahr studierte Ebert an der Universität Würzburg Chemie, wurde jedoch schon 1914 wieder zum Wehrdienst einberufen. Die Jahre 1918-1920 verbrachte er in französischer Kriegsgefangenschaft, dann Fortsetzung seines Studiums (1923 Dr. phil. bei Hans von Halban mit der Dissertation „Über die optische Absorption gelöster Salze und die elektrolytische Dissoziation der Pikrinsäure“.
Weitere Stationen Eberts: Assistent am Chemischen Laboratorium der Tierärztlichen Hochschule in Kopenhagen (1923), Mitarbeiter des Physikalischen Instituts der Universität Leiden (1925), Assistent am Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin bei Professor Fritz Haber (1926-1928), Habilitation an der Universität Berlin für Chemie (1928), anschließend Extraordinarius für physikalische Chemie an der Universität Würzburg, Berufung an die Technische Hochschule Karlsruhe (1934), Nachfolger von Hermann Franz Mark als Vorstand des I. Chemischen Instituts an der Universität Wien (1940), für dessen Wiederaufbau er sich nach dem Krieg große Verdienste erwarb.
Eberts wissenschaftliche Tätigkeit erstreckte sich über den gesamten Bereich der physikalischen Chemie. Sein größtes Interesse galt dabei den Problemen der Elektrolytlösungen, den optischen und dielektrischen Eigenschaften der Materie, dem Molekülbau und der Thermodynamik der Mischphasen.