Alfons Dopsch, Historiker, geb. am 14. 6. 1868 in Lobositz (Böhmen), gest. am 1. 9. 1953 in Wien. Dopsch studierte ab 1886 Geschichte, Philosophie, Germanistik, Geographie und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Er promovierte 1890 mit der Dissertation Das Treffen bei Lobositz (1. Oktober 1756) und seine Folgen. Zwischen 1889 und 1891 gehörte er dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung an. 1894 habilitierte er sich mit vier Schriften, u. a. der Arbeit Zur Orientpolitik Friedrichs des Großen vor Beginn und Ausbruch des siebenjährigen Krieges in den Disziplinen österreichische Geschichte und historische Hilfswissenschaften. 1898 wurde er zum außerordentlichen und 1900 zum ordentlichen Professor ernannt. 1922 begründete er das Seminar für Wirtschafts- und Kulturgeschichte an der Universität Wien. Dopsch fungierte 1920/1921 als Rektor der Universität Wien und emeritierte 1937.
Zu seinen Veröffentlichungen zählen u.a. Die ältere Sozial- und Wirtschaftsverfassung der Alpenslaven (1909), Wirtschaftliche und soziale Grundlagen der europäischen Kulturentwicklung (1918-1924), Die deutsche Kulturwelt des Mittelalters (1924), Naturalwirtschaft und Geldwirtschaft in der Weltgeschichte (1930) sowie Herrschaft und Bauer in der deutschen Kaiserzeit (1939). Seine gesammelten Aufsätze erschienen 1928 und 1938. Er war seit 1909 wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Januar 2010)     Text drucken

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