Hermann Dollmayr, Kunsthistoriker, geb. am 31. 3. 1865 in Wien, gest. am 17. 3. 1900 ebenda. Dollmayr studierte ab 1884 zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wechselte jedoch bald zur Kunstgeschichte und hörte archäologische und historische Vorlesungen. 1888 wurde er mit seiner Arbeit Giulio Romano und das klassische Altertum promoviert. Von 1889 bis 1892 unternahm er mehrere Studienreisen durch Italien und hielt sich längere Zeit in Rom und Paris auf. Er kehrte nach Wien zurück, war für kurze Zeit wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der Kupferstichsammlung der Wiener Hofbibliothek und wurde dann als Kustos an die Kaiserliche Galerie berufen, wo er bis zu seinem Lebensende wirkte. Daneben lehrte er seit 1895 als Privatdozent an der Universität Wien und seit 1897 an der Akademie der bildenden Künste.
Er veröffentlichte u. a. den Aufsatz Hieronymus Bosch und die vier letzten Dinge in der niederländischen Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts im "Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlung".