Erika Cremer, Chemikerin, geb. am 20. 5. 1900 in München, gest. am 21. 9. 1996 in Innsbruck. Die Tochter des Physikers Max Cremer, Entdecker der Glaselektrode, studierte ab 1921 Chemie, Physik und Mathematik an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin und promovierte 1927 bei Max Ernst August Bodenstein. Sie fand jedoch keine feste Anstellung, arbeitete kurze Zeit bei Karl Friedrich Bonhoeffer am Institut von Fritz Haber in Dahlem, wo sie sich mit quantentheoretischen Problemen der Photochemie beschäftigte. Sie arbeitete u. a. bei George de Hevesy in Freiburg, in Kasimir Fajans Kältelabor der Physikalischen Technischen Reichsanstalt und in der Arbeitsgruppe Otto Hahns während der Entdeckung der Kernspaltung. 1938 habilitierte sie sich an der Universität Berlin und wurde 1940 an die Universität Innsbruck berufen, wo sie 1959 zur Ordinaria für Physikalische Chemie ernannt wurde. In den Jahren 1953/1954 war Cremer am Massachussetts Institute of Technology zu Gast. Kurz vor ihrer Emeritierung 1970 fungierte sie als Dekanin der Philosophischen Fakultät.
Cremers größte Leistung war die Erforschung der Gaschromatographie. Sie wurde u.a. mit der Wilhelm-Exner-Medaille (1958), der Johann Josef Ritter von Prechtl-Medaille (1965), dem Erwin-Schrödinger-Preis (1970) und dem Tiroler Landespreis für Wissenschaft (1989) ausgezeichnet.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Mai 2009)     Text drucken

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