Viktor Christian, Archäologe und Sprachwissenschafter, geb. am 30. 3. 1885 in Wien, gest. am 28. 5. 1963 in Walchsee (Tirol). Christian studierte Archäologie an der Universität Wien und promovierte 1910. Er setzte seine wissenschaftliche Ausbildung bei Friedrich Delitzsch, Hugo Winkler und Felix von Luschan in Berlin fort. 1911 trat er in die ethnologische Abteilung des Naturhistorischen Museums ein, wo er bis 1924, zuletzt als Leiter, tätig war. 1923 habilitierte er sich für semitische Sprachen an der Universität Wien. 1924 wurde er zum außerordentlichen und 1930 zum ordentlichen Professor für altsemitische Philologie und Archäologie des Orients ernannt. Von 1938 bis 1943 fungierte er als Dekan der philosophischen Fakultät und zwischen 1943 und 1945 als Prorektor der Universität Wien.
Christian war Mitherausgeber der "Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft Wien" und der "Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes". Zu seinen Veröffentlichungen zählen u.a. Altertumskunde des Zweistromlandes (1940), Die Stellung des Mehri innerhalb der semitischen Sprachen (1944), Untersuchungen zur Laut- und Formenlehre des Hebräischen (1953) und Beiträge zur sumerischen Grammatik (1957).