Josef Brunnthaler, Botaniker, geb. am 20. 12. 1871 in Wien, gest. am 18. 8. 1914 ebenda. Brunnthaler, der aus einer Kaufmannsfamilie stammte, besuchte die Volks- und Bürgerschule sowie eine Handelsschule. 1887 trat er in das Wiener Bank- und Wechselgeschäft "Voelcker & Co." ein, wo er bis 1904 tätig war. Seit 1893 gehörte er der zoologisch-botanischen Gesellschaft an, verkehrte dort mit namhaften Botanikern und wurde dadurch zu botanischen Studien angeregt. 1897 gründete er die "Kryptogamen-Tauschanstalt", die er jedoch 1903 wieder aufgab. Er bildete sich autodidaktisch weiter, wurde Fachmann auf dem Gebiet der Algologie und spezialisierte sich schließlich auf Süßwasseralgen. Seit 1895 war er Bibliothekar der zoologisch-botanischen Gesellschaft, die er 1907 als Generalsekretär leitete.
1905 organisierte er eine botanische Ausstellung in Schönbrunn, die mit dem internationalen Botaniker-Kongress verbunden war. Im selben Jahr erhielt er vom k.k. Ackerbau-Ministerium der Biologischen Versuchsanstalt den Auftrag, die Gewässer der Donau wissenschaftlich zu untersuchen. 1908 wurde er als Konservator am botanischen Institut der Universität Wien angestellt. 1909 trat er eine Forschungsreise nach Deutsch-Ostafrika, Kapland und Natal an, von der er mit wertvollen Sammlungen zurückkehrte. 1911 nahm er an der Erforschung der Dalmatinischen Skoglien teil, erkrankte 1912 schwer, hielt sich jedoch 1913 in Ägypten und 1914 an der zoologischen Station in Neapel auf.