Otto Brunner, Historiker, geb. am 21. 4. 1898 in Mödling (Niederösterreich), gest. am 12. 6. 1982 in Hamburg. Brunner studierte Geographie an der Universität Wien sowie am Institut für Österreichische Geschichtsforschung und promovierte 1922 mit der Dissertation Österreich und die Walachei während des Türkenkrieges von 1683-1699. Von 1923 bis 1931 fungierte er als wissenschaftlicher Beamter am Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien. 1929 habilitierte er sich mit der Arbeit Die Finanzen der Stadt Wien von den Anfängen bis ins 16. Jahrhundert für österreichische Geschichte an der Universität Wien. Er wurde 1931 zum außerordentlichen, 1941 zum ordentlichen Professor ernannt und 1945 aus politischen Gründen entlassen. Ab 1954 war er Professor für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Hamburg, wo er bis 1973 lehrte.
Brunner veröffentlichte u. a. Land und Herrschaft. Grundfragen der territorialen Verfassungsgeschichte Südostdeutschlands (1939), Adeliges Landleben und europäischer Geist (1949), Die Rechtsquellen der Städte Krems und Stein (1953), Neue Wege der Sozialgeschichte (1956) sowie zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze in Sammelwerken und Zeitschriften. 1939 wurde Brunner zum korrespondierenden und 1944 zum wirklichen Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ernannt.