Otto Brahm, Literaturhistoriker, Kritiker und Theaterleiter, geb. am 5. 2. 1856 in Hamburg, gest. am 28. 11. 1912 in Berlin. Brahm studierte Philologie und Kunstgeschichte an den Universitäten Berlin, Heidelberg und Straßburg. Er promovierte in Jena mit einer Arbeit über das deutsche Ritterspiel und lebte als freier Schriftsteller und Kritiker in Berlin. Er schrieb für die "Vossische Zeitung" und die Wochenschrift "Die Nation", begründete 1899 die "Berliner Freie Bühne" mit, leitete von 1894 bis 1904 das "Deutsche Theater" und dann bis 1912 das "Lessing-Theater" in Berlin. Brahm setzte sich besonders für die Stücke der Dramatiker Henrik Ibsen und Gerhard Hauptmann ein. Er veröffentlichte u.a. eine Studie über Heinrich von Kleist (1884). Zwei Bände "Kritische Schriften über Drama und Theater" (1913-1915) wurden von Paul Schlenther postum herausgegeben.