Alban Berg, Komponist, geb. am 9. 2. 1885 in Wien, gest. am 24. 12. 1935 ebenda. Berg studierte als außerordentlicher Hörer an der Universität Wien und war musikalisch erst Autodidakt, dann Schüler Arnold Schönbergs, der seine Begabung erkannt und ihn förderte. Eine kleine Erbschaft ermöglichte ihm die Aufgabe seiner Beamtenstelle bei der niederösterreichischen Statthalterei und die völlige Konzentration auf die Musik. Berg war kein Vielschreiber, aber der klarste Kopf und das gesündeste Gemüt unter den "Neutönern" im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Obwohl eigene Veranlagung und die Lehre Schönbergs ihm radikal-neue Wege wiesen, wird Problematisches in einigen seiner Werke immer meisterlich geordnet. [...] Berg trat für das Schaffen anderer zeitgenössischer Komponisten ein und übte in diesem Sinn sein Amt als Vortragsmeister im "Verein für musikalische Privataufführungen" aus. Er trat in Wort und Schrift für eine natürliche Klärung der musikalischen Zeitprobleme ein. Berg spielte vorzüglich Klavier und galt als guter Kompositionslehrer. 1930 erhielt er den Preis der Stadt Wien und war Mitglied der Preußischen Akademie der Künste.
Zu seinen Werken zählen 119 Lieder, Konzertarien und Orchesterlieder, Klaviersonaten, Kammermusik, ein Violinkonzert sowie die Opern Wozzeck (1925) nach Georg Büchner und Lulu nach Frank Wedekinds Erdgeist, die als Torso auf dem Internationalen Musikfest in Zürich (1937) aufgeführt wurde.