Josef Bayer, Prähistoriker, geb. am 10. 7. 1882 in Ober-Hollabrunn (Niederösterreich), gest. am 23. 7. 1931 in Wien. Der Sohn eines Landesgerichtsrates und Schüler von Josef  Szombathy widmete sich bereits als Student der urgeschichtlichen Erforschung seiner näheren Heimat. Seit 1907 arbeitete er am Naturhistorischen Museum Wien, im Ersten Weltkrieg war er am Isonzo und an der Gazafront, wo er die sogenannte "Askalonkultur", eine bisher unbekannte Kulturstufe, entdeckte. Nach seiner Rückkehr wurde er Direktor der Anthropologisch-ethnographisch-prähistorischen Sammlung des Naturhistorischen Museums, Privatdozent, Konservator des Bundesdenkmalamtes sowie Gründer und Vorstand des Instituts für Eiszeitforschung. Bayer fand die "Venus von Willendorf" und entdeckte die Fälschung der "Venus von Wisternitz". Er fungierte als Herausgeber der internationalen Zeitschrift "Eiszeit und Urgeschichte" und veröffentlichte Der Mensch im Eiszeitalter (1927).

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 20.08.2010)     Text drucken

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