Otto Basil, Schriftsteller, geb. am 24. 12. 1901 in Wien, gest. am 19. 2. 1983 ebenda. Basil studierte Germanistik bei Stefan Hock und Paläontologie bei Othenio Abel. Die Berufe, die Basil vom Januar 1921 bis in den März 1946 ausübte, passen nicht unbedingt ins Bild eines Literaten und Zeitschriftenherausgebers, denn er arbeitete 1921/1922 bei der Zentraleuropäischen Länderbank, 1923 kurzfristig bei der Niederlassung einer rumänischen Bank in Wien, 1925 war er für zwei Monate bei der Zentralstelle für Kaffeesurrogate-Erzeuger beschäftigt. Zwischen 1923 und 1925, später bis April 1927 war Basil auch in freien Berufen als privater Sprachlehrer, Übersetzer, aushilfsweise als Barpianist und freier Mitarbeiter bei zahlreichen Zeitungen tätig. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 erhielt er Schreibverbot. Ab Juli 1945 war er beim Wiener Volkstheater als Dramaturg und Pressereferent beschäftigt und übernahm im Erwin-Müller-Verlag eine Position als Verlagsleiter und Lektor. Ab 1946 leitete er das Kulturressort und Feuilleton der Tagezeitung "Neues Österreich" und blieb auf diesem Posten bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand 1966. Mit seiner Pensionierung reduzierte sich Basils publizistische Tätigkeit, denn eine schwere Erkrankung verhinderte literarische Tätigkeit. Sehr früh dürfte Basil Kontakte zu literarischen Kreisen gehabt haben. Ab 1918 erfolgten erste, zunächst vorwiegend verstreute Veröffentlichungen als Lyriker, Übersetzer und Essayist.
Sein Frühwerk erschien u. a. in den Zeitschriften "Aufschwung", "Faun", "Muskete" und "Ver!". Vom "Plan", den Basil bereits 1937 vorbereitet hatte, konnten 1938 nur zwei Nummern erscheinen. Mit dem Nachkriegs-"Plan" setzte er Maßstäbe für eine neue österreichische Literatur. Er öffnete den Blick über die Grenzen des Landes mit Namen wie Bertolt Brecht, Albert Camus und T. S. Eliot, ließ die ältere Generation wie Hermann Broch, Heimito von Doderer und Albert Paris Gütersloh zu Wort kommen und stellte Ilse Aichinger, Paul Celan und Friederike Mayröcker vor. Basil, der 1965 den Professorentitel sowie den Preis für Publizistik der Stadt Wien erhielt, verfasste grundlegende Monographien über Georg Trakl (1965) und Johann Nestroy (1967), veröffentlichte Lyrik u. a. Apokalyptischer Vers (1948) sowie den Roman Wenn das der Führer wüßte (1966).