Anna Bahr-Mildenburg, Sängerin, geb. am 29. 11. 1872 in Wien, gest. am 27. 1. 1947 ebenda. Bahr-Mildenburg studierte am Wiener Konservatorium, u.a. bei Rosa Papier, und debütierte 1895 als Walküre am Stadttheater Hamburg. 1897 sang sie die Kundry bei den Bayreuther Festspielen und die Brünhilde an der Wiener Hofoper. 1898 wurde sie von Gustav Mahler an die Hofoper engagiert, 1901 zur Hofopernsängerin und 1928 zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt. Besonders die Aufführung von Tristan und Isolde, bei der sie die "Isolde" sang, Alfred Roller das Bühnenbild schuf und Mahler dirigierte, galt als legendäre Aufführung.
Seit 1921 war Bahr-Mildenburg ordentliche Professorin an der Münchener Akademie der Tonkunst und inszenierte als Gastregisseurin am Nationaltheater den "Ring der Nibelungen". Nach dem Tod Hermann Bahrs, mit dem sie seit 1909 verheiratet war, kehrte sie 1934 als Lehrerin an die Musikakademie und an das Konservatorium nach Wien zurück. 1922 bis 1927 gastierte sie bei den Salzburger Festspielen und unterrichtete 1929 am Mozarteum in Salzburg. Bahr-Mildenburg wurde als Wagner-Interpretin berühmt, veröffentlichte Erinnerungen (1921) und gemeinsam mit Hermann Bahr Bayreuth und das Wagner-Theater (1912).